2
Okt
2012

Banken, Banker, Bankster - TV-Tipp

Teil 1 "Der große Reibach"
ARTE - Dienstag, 2. Oktober 2012 um 20.15 Uhr
Wiederholungen:
16.10.2012 um 10:25
20.10.2012 um 10:45

Teil 2 "Der Tanz der Geier"
ARTE - Dienstag, 2. Oktober 2012 um 21.25 Uhr
Wiederholungen:
16.10.2012 um 11:35
20.10.2012 um 11:55

Diese zweiteilige Dokumentation beschreibt, wie ab ca. 1980 die Finanzmärkte schrittweise dereguliert wurden und wie dadurch die Finanzkrise entstehen konnte.

"Wie konnte sich dieses System durchsetzen, und warum können die Staaten es nicht mehr kontrollieren? Die Antwort scheint nahe zu liegen: Die Bankiers haben die Macht übernommen."

Eric Hobsbawm - Zum Nach(ge)denken

Gestern ist der britische Historiker und Marxist Eric Hobsbawm 95jährig verstorben.

In seinem letzten Interview für den Stern meinte er "Es wird Blut fließen, viel Blut". Ansichten und Aussichten eines Geschichtskenners, der viele Krisen und Umbrüche selbst miterlebt hat:

http://www.stern.de/wirtschaft/news/maerkte/eric-hobsbawm-es-wird-blut-fliessen-viel-blut-700669.html

19
Sep
2012

Papiergeld – Staatsfinanzierung – Inflation. Traf Goethe ein Kernproblem der Geldpolitik?

Gestern hat der Präsident der deutschen Bundesbank und Mitglied des EZB-Rates Dr. Jens Weidmann eine vielleicht historische Rede zum Thema „Papiergeld – Staatsfinanzierung – Inflation. Traf Goethe ein Kernproblem der Geldpolitik?“ gehalten, in der er offen über die Fehler in unserem Geldsystem spricht. Anbei ein paar Auszüge. Der vollständige Text befindet sich hier: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2012/2012_09_18_weidmann_begruessungsrede.html

Diese im Titel gestellte Frage könnte ich nun schlicht mit Ja beantworten. Denn Goethe hat in der Tat bereits vor ca. 180 Jahren das Kernproblem der heutigen, auf Papiergeld fußenden Geldpolitik analysiert und in unnachahmlicher Weise literarisch festgehalten.
...

Geld und Geldschöpfung
...
Jenes Geld jedoch, welches wir in Form von Banknoten und Münzen bei uns tragen, hat mit Warengeld nichts mehr zu tun. Die Rückbindung an Goldbestände gibt es nicht mehr, seit im Jahr 1971 die Goldbindung des US-Dollar aufgehoben wurde.

In Kurzform: Heutiges Geld ist durch keinerlei Sachwerte mehr gedeckt. Banknoten sind bedrucktes Papier – die Kenner unter Ihnen wissen, dass es sich im Fall des Euro eigentlich um Baumwolle handelt –, Münzen sind geprägtes Metall.
...
Notenbanken schaffen Geld, indem sie Geschäftsbanken gegen Sicherheiten Kredite gewähren oder ihnen Aktiva wie zum Beispiel Anleihen abkaufen. Die Finanzkraft einer Notenbank ist dabei prinzipiell unbegrenzt, da sich eine Notenbank das Geld, das sie vergibt oder mit dem sie bezahlt vorher nicht etwa beschaffen muss, sondern es quasi aus dem Nichts erschaffen kann.
...

Goethe, Faust und Alchemie

Zur Erinnerung sei hier kurz an die Geldschöpfungsszene im ersten Akt von Faust II erinnert. Mephisto, als Narr verkleidet, spricht mit dem von akuten Geldnöten geplagten Kaiser und konstatiert:

„Wo fehlt’s nicht irgendwo auf dieser Welt? Dem dies, dem das, hier aber fehlt das Geld.“

Der Kaiser erwidert schließlich auf Mephistos geschickten Überredungsversuch:

„Ich habe satt das ewige Wie und Wenn; Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff’ es denn.“

Mephisto antwortet darauf:

„Ich schaffe, was ihr wollt, und schaffe mehr.“

Er bringt den Kaiser im Trubel des nächtlichen Maskenballs dazu, eine Urkunde zu unterschreiben, die Mephisto über Nacht vervielfältigen und anschließend als Papiergeld verbreiten lässt.

Die Beteiligten sind vom anfänglichen Erfolg dieser Maßnahme ganz angetan. So verkündet der Kanzler voller Freude:

„So hört und schaut das schicksalsschwere Blatt – (gemeint ist das geschaffene Papiergeld) – das alles Weh in Wohl verwandelt hat.“

Er liest: ´Zu wissen sei es jedem, der’s begehrt: Der Zettel hier ist tausend Kronen wert.´

Mephisto facht die Freude noch weiter an, indem er kurze Zeit später sagt:

„ Ein solch Papier, an Gold und Perlen statt,
Ist so bequem, man weiß doch, was manhat;
Man braucht nicht erst zu markten, noch zu tauschen,
Kann sich nach Lust in Lieb’ und Wein berauschen.“


Die Beteiligten sind so beglückt über die vermeintliche Wohltat, dass sie gar nicht ahnen, dass ihnen die Entwicklung aus den Händen gleiten wird:

Zwar kann sich der Staat im Faust II in einem ersten Schritt seiner Schulden entledigen, während die private Konsumnachfrage stark steigt und einen Aufschwung befeuert. Im weiteren Verlauf artet das Treiben jedoch in Inflation aus und das Geldwesen wird infolge der rapiden Geldentwertung zerstört.
...
In der Tat dürfte der Umstand, dass Notenbanken quasi aus dem Nichts Geld schaffen können, vielen Beobachtern als etwas Überraschendes, Seltsames, vielleicht sogar Mystisches, Traumhaftes – oder auch Alptraumhaftes – vorkommen.
...
Für das Vertrauen ist aber wichtig, dass sich Notenbanker, die ein öffentliches Gut verwalten – stabiles Geld – auch öffentlich rechtfertigen. Der beste Schutz gegen die Versuchungen in der Geldpolitik ist eine aufgeklärte und stabilitätsorientierte Gesellschaft.

7
Sep
2012

Was ist Geld? Oder: Warum Banken kein Geld verleihen.

Geld ist nichts anderes als ein Schuldschein eines Unbekannten mit dem Versprechen, dass dieser den genannten Betrag zurückzahlen wird.

Es entsteht also erst, wenn sich jemand verschuldet. Es gibt also keinen "Besitzer" von Vermögen, sondern lediglich "Besitzer von Schulden". Die anderen haben nur die zugehörigen Schuldscheine.

Die Bank "verleiht" kein Geld wie dies oft fälschlich gedacht wird, sondern sie erschafft es erst durch die Kreditvergabe. Das nennt sich dann "fiat money" - "es werde Geld".

Es kann also jeder Geld erschaffen indem er einen Kredit aufnimmt und die Bank hilft einem dabei. Diese Geburtshilfe lässt sich die Bank allerdings mit Zins und Zinseszins bezahlen.

Wieso benötigen wir nochmals die Banken um Geld zu erschaffen? Ist es das Vertrauen in die Bank? Deren "Sicherheiten"?

Das Geld der Banken ist nur minimal besichert (der Mindestreservesatz der EU liegt bei 1%) und die Besicherung erfolgt wiederum durch Schuldscheine. Der eigentliche "Wert" zur Zeit der Erschaffung liegt somit in der Besicherung durch den Kreditnehmer (z.B. dessen Haus).

Wieso kassiert die Bank jetzt nochmal Zinsen? Das Geld wird vom Kreditnehmer erschaffen und die eigentliche Besicherung erfolgt auch durch diesen. Wo ist die Leistung der Bank? Eine Bearbeitungsgebühr sollte ausreichen!

Das Mysterium des Geldes ist enträtselt und der Schleier über den Banken gelüftet. Es ist absehbar, dass die Zeit der Banken, wie wir sie kannten, vorbei ist.

"Man kann alle Leute einige Zeit und einige Leute alle Zeit, aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten."
Abraham Lincoln

Hat man die Zusammenhänge verstanden ist klar was ein neues - nachhaltiges - Geldsystem leisten muss:

1. Geld darf nicht durch Schulden entstehen
2. Geld soll demokratisch erschaffen werden und nicht durch private Banken
3. Wir benötigen keine Zinsen


Die große Frage die offen bleibt ist: Wer treibt uns in Zukunft an, wenn es die Zinspeitsche nicht mehr gibt. Was bringt uns zum Wirtschaften?

3
Sep
2012

Kapitalismus? Debitismus! Wie unsere Wirtschaft wirklich funktioniert

Derzeit sieht man sehr schön, wie sämtliche "gelernten" Ökonomen und Wirtschaftsnobelpreisträger mit ihrem Latein am Ende sind, wenn es um wirksame Maßnahmen zur Krisenbekämpfung geht (der US Notenbankchef Ben Bernanke spricht z.B. davon notfalls Geld mit dem Helikopter abzuwerfen).

Das Problem ist, dass sie alle ein falsches Weltbild des Wirtschaftens haben, das auf Märkten, Angebot und Nachfrage, Produktivität oder anderen Teilbereichen und Symptomen des Wirtschaftens aufbaut, aber das Geldsystem als gegeben hinnimmt bzw. es einfach ausblendet. In der Mitte der Theorien ist immer ein Loch. Der Zins ist einfach da!

Paul C. Martin, hat bereits 1986 mit "Der Kapitalismus - Ein System das funktioniert" eine Wirtschaftstheorie entwickelt, die die meisten blinden Flecken unsereres Systems erhellt.

Hier kann man den ersten Teil von "Der Kapitalismus - Ein System das funktioniert" downloaden.

Einige Highlights des Autors Paul C. Martin, die den Debitismus auf den Punkt bringen:

"Was ist Kapitalismus? Niemand weiß es.

Alles am Phänomen »Wirtschaft« ist mit diesem Buch enträtselt bzw. lässt sich mit Hilfe dieser neuen Kapitalismus-Theorie, die »Debitismus« heißen soll, enträtseln.

Ein Wirtschaften, in dem alle Produktion vorfinanziert ist und in dem Zeit abläuft: Das ist Kapitalismus. Nichts anderes.

Der Kapitalismus ist in Wahrheit eben kein »Kapitalismus«, sondern ein Kettenbrief-System. Es muss immer weitergehen mit der Schuldenmacherei.

Die Schulden treiben den Kapitalismus vorwärts. Sie geben ihm seine unnachahmliche Dynamik.

Kapitalismus ist etwas, das es gar nicht geben dürfte. Denn jemand, der seine Produktion vorfinanziert hat, kann zwar vom Markt die Kosten seiner Produktion zurück erwarten. Aber niemals die Kosten der Vorfinanzierung selbst und auch niemals die Prämie für das Risiko, dass er sich überhaupt aufs Produzieren eingelassen hat, an dessen Ende - allein durch Zeitablauf - immer und ehern eines wartet: der Bankrott.

Der Sinn der Wirtschaft, das Ziel allen Planens, Rechnens, rastlosen Tätig seins, der Zweck der Maloche schlechthin ist nicht die Güterwelt, nicht der »Bedarf«, nicht der »Konsum«, das »bessere Leben«, und wie die schönen Sprüche aus den Sonntagsreden alle lauten.

Der einzige Sinn des Wirtschaftens ist die Vermeidung des permanent und unerbittlich drohenden Untergangs.

Wir wirtschaften nur, um nicht unterzugehen.
Das ist der Kapitalismus. Denn das ist der Debitismus.
"

TV-Tipp: Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt

Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt
ARTE, Dienstag 4. September 2012 um 20.15 Uhr
Wiederholung am Mittwoch 19. September um 10.25 Uhr
und Donnerstag, 27. September 2012, 02:50

Das verspricht sehr spannend zu werden, hier der Anreißer von ARTE:

Goldman Sachs ist mehr als eine Bank. Sie ist ein unsichtbares Imperium, dessen Vermögen mit 700 Milliarden Euro das Budget des französischen Staates um das Zweifache übersteigt. Sie ist ein Finanzimperium auf der Sonnenseite, das die Welt mit seinen wilden Spekulationen und seiner Profitgier in ein riesiges Kasino verwandelt hat. Mit weltweit einzigartigen Verflechtungen und einem Heer aus 30.000 Bankern konnte Goldman Sachs auch in den letzten fünf Krisenjahren kräftige Gewinne einstreichen, seine Finanzkraft weiter ausbauen, seinen Einfluss auf die Regierungen stärken und sich vonseiten der amerikanischen und europäischen Justiz völlige Straffreiheit zusichern.

Weiters finden sich im Goldman Sachs Finanzsupermarkt viele Hintergrundinformationen und Links, wie z.B. die Verflechtung von Goldman Sachs mit Regierungsorganisationen und Konzernen: http://news.muckety.com/2008/10/10/goldman-sachs-alums-oversee-financial-institutions-around-world/5681, oder wie Goldman Sachs den Griechen bei der Bilanzfälschung half und heute noch griechische Mautgebühren und Flughafensteuern kassiert. Unbedingt die Zusatzvideos ansehen, es ist unglaublich!

Und wer schlechtes denkt, weil Mario Draghi, der jetzige Chef der europäischen Zentralbank, früher Vizepräsident von Goldman Sachs in London war, dem ist auch nicht zu helfen ...

22
Aug
2012

U.S.A. - die Mutter der Krise

Die USA sind die Mutter der Schuldenkrise, doch darüber liest man sehr wenig. Anbei ein paar hässliche Fakten über eine (ehemalige?) Weltmacht.

Anscheinend stillschweigend ertragen Millionen US-Bürger die Zustände in ihrem Land. Ist es, weil ihnen suggeriert wird, dass den "American Dream" jeder leben kann, wenn er nur fleissig genug ist?

Mittlerweile beginnen viele zu realisieren, dass nie ALLE reich sein können.

Durch die extreme Vermögensverteilung haben sich bereits die folgenden Gräben aufgetan (es handelt sich nicht um ein Entwicklungsland, sondern um die Vereinigten Staaten von Amerika):
  • die USA nehmen pro Jahr mehr neue Schulden auf, als die restliche Welt zusammen
  • 45 Mio Bürger sind von Lebensmittelmarken abhängig
  • mehr als 40% der Beschäftigten haben Niedriglohn-Jobs
  • 32 Bundesstaaten sind nicht mehr in der Lage Arbeitslosengeld zu zahlen
  • die unteren 40% der Einkommensbezieher besitzen weniger als 1% des Vermögens
  • Banken besitzen mehr Wohn-Immobilien als alle US-Bürger zusammen
Die occupy-Bewegung ist immerhin ein Anfang!

20
Aug
2012

Kostenloser Download "Das Ende des Geldes"

"Banken erfinden Geld aus Luft" mit diesem Statement hat Dr. Franz Hörmann (damals noch Professor für Rechnungswesen an der Wirtschaftsuni Wien) im Oktober 2010 auf derStandard.at für gehörigen Aufruhr gesorgt. Das lesenswerte Interview war 2010 einer der meistgelesenen und auch meist kommentierten Artikel auf derStandard.at: http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft

Im März 2011 folgte dann das Buch "Das Ende des Geldes: Wegweiser in eine ökosoziale Gesellschaft", welches hier kostenlos downgeloadet werden kann:

Das-Ende-des-Geldes

Download 1,9MB "Das Ende des Geldes: Wegweiser in eine ökosoziale Gesellschaft" von Dr. Franz Hörmann / Otmar Pregetter.

Herr Hörmann hat mittlerweile sämtliche Rechte an dem Buch erworben um es online kostenlos verbreiten zu können - vielen Dank!

Gesucht werden Übersetzer für die Sprachen Italienisch, Spanisch und Griechisch!

14
Aug
2012

Spielen wir mehr "Wizard" statt "Monopoly"

Unser derzeitiges Wirtschaftssystem ist ein Nullsummenspiel. Einer kann nur das gewinnen, was ein anderer verliert (siehe "Guthaben = Schulden"). Durch den kleinen Fehler im System, die Zinsen, die bei der Geldschöpfung nicht miterschaffen werden (siehe "Ein kleiner Fehler ..."), sind wir permanent gezwungen, in einer Konkurrenzsituation anderen diese Zinsen in immer schärfer werdendem Wettbewerb "abzujagen".

Außerdem bestimmen die derzeitigen Regeln unseres Systems (durch die permanente Umverteilung von Fleißig zu Reich), dass sich ähnlich wie bei "Monopoly" die Vermögen bei wenigen ansammeln und zum Schluss einer alles besitzt.

Um ein neues - allen Mitspielern dienendes System - zu etablieren, bedarf es neuer Spielregeln!

Wie im Buch "Das Ende des Geldes" (von Franz Hörmann und Otmar Pregetter) beschrieben, gibt es bereits Spiele, die kein Nullsummenspiel sind und eine win-win-Situation für alle Spieler erzeugen können. Bei "Wizard" z.B., wird nicht (nur) der belohnt, der die meisten Stiche macht (und diese vielleicht anderen wegnimmt, obwohl er sie gar nicht braucht), sondern hauptsächlich derjenige, der die Anzahl seiner Stiche exakt vorhersagt. Ich kann also auch profitieren, wenn ich keinen Stich mache und freue mich sogar, wenn ihn ein anderer macht. So, oder so ähnlich sollten die Regeln eines neuen Wirtschaftssystems aussehen - Kooperation statt Konkurrenz!

Dazu muss man allerdings bemerken, dass das Kartenspiel "Wizard" mit der "notequal"-Regel, bei der immer einer danebenliegen MUSS, doch spannender ist …

7
Aug
2012

Geld regiert die Welt - aber wer regiert das Geld?

Geahnt haben wir es schon lange - seit Oktober 2011 ist es empirisch belegt: eine relativ kleine Gruppe - vorwiegend Finanzinstitutionen - kontrolliert den Großteil der Weltwirtschaft.

Eine Studie von drei Spezialisten für Komplexe Systeme von der ETH Zürich zeigt das globale Ausmaß der "Superfirmen".

(cc) Vitali S, Glattfelder JB, Battiston S (2011) The Network of Global Corporate Control. PLoS ONE

Untersucht wurden 43.060 TNCs (TransNationalCorporations) und die Verknüpfung der Eigentümer untereinander. Die Arbeit enthüllt, dass 1.318 Firmen 20% der weltweiten Wirtschaftsleistung repräsentieren und gemeinsam über die Mehrheiten bei den weltgrößten Konzernen verfügen - was weiteren 60% der globalen Einkünfte entspricht. Es werden also 80% der Weltwirtschaft von 1.318 Firmen und deren Beteiligungen kontrolliert.

Weiters wurde innerhalb dieses Netzwerks eine sogenannte "Super-Entität" von 147 eng verbundenen Unternehmen - meist Finanzinstitutionen - gefunden, welche gemeinsam 40% des Netzwerks steuern. Man kann also sagen, diese 147 Firmen steuern die Weltwirtschaft!

Die Verfasser der Studie finden es eher unwahrscheinlich, dass die gefundene "Super-Entität" Resultat einer Welt-Verschwörung sein soll, denn solche Strukturen kommen auch gewöhnlich in der Natur vor.

Die Konzentration der Macht selbst finden sie weder "gut" noch "schlecht", sondern sehen durch die enge Verflechtung eher die Gefahr der Instabilität. Die Lehman Brothers waren übrigens auf Rang 34 …

(cc) Vitali S, Glattfelder JB, Battiston S (2011) The Network of Global Corporate Control. PLoS ONE

Top 10 der 147 supervernetzten Firmen

1. Barclays plc
2. Capital Group Companies Inc
3. FMR Corporation
4. AXA
5. State Street Corporation
6. JP Morgan Chase & Co
7. Legal & General Group plc
8. Vanguard Group Inc
9. UBS AG
10. Merrill Lynch & Co Inc

Hier die Links zum Artikel im NewScientist:
http://www.newscientist.com/article/mg21228354.500-revealed--the-capitalist-network-that-runs-the-world.html

und die wissenschaftliche Arbeit:
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0025995

6
Aug
2012

coming soon ...

damit ich selbst motiviert bin und ihr vielleicht öfter reinschaut, hier eine Vorschau auf Themen die noch geplant sind:

"Tickende Zeitbomben"
"Mögliche Szenarien in der Deflation"
"USA - die Mutter der Krise"
"Was ihr über den ESM (nicht) wissen solltet"
"Zinsen und Religion"
uvm.

2
Aug
2012

"Leben Sie jetzt und zahlen Sie später"

Später kommt hoffentlich später. Ein köstliches Kabarett von Volker Pispers zum Thema Schulden, inklusive dicker Autos, Bananen statt Zähnen, Dinge die man nicht braucht und Geld das man nicht hat:
Volker Pispers - Schulden 6:46

Kabarett von Volker Pispers über Schulden

Wenn es leistungslose Einkommen gibt, muss es auch einkommenslose Leistungen geben

"Lassen Sie ihr Geld für sich arbeiten"

schön, dass gerade die Hypo Alpe Adria damit wirbt (bei ihnen hat es anscheinend nicht so gut funktioniert).

HYPO_PF_Veranlagung_web

Leider arbeitet Geld nicht.

Leistungslosen Einkommen (durch Zinserträge, Dividenden etc.) stehen immer einkommenslose Leistungen gegenüber (durch unterbezahlte Mitarbeiter). Die leistungslosen Einkommen, beziehen aber auch Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger etc.

Dies bedeutet, eine stetige - durch den Zinseszins immer schneller werdende - Umverteilung von Fleißig zu Reich und von Fleißig zu Arm.

Wie lange wird die immer dünner werdende "fleißige Mitte" die Armen und Reichen noch durchfüttern können?

Besitzt du ein Vermögen über 400.000 oder bist du ein Zinssklave?

da sich Unternehmen verschulden müssen, um produzieren zu können, stecken in allen Produkten und Leistungen die Zinsen der gesamten Wertschöpfungskette drin. Laut Berechnungen sind das im Schnitt mindestens 30-40% (30% Zinsen im Bier?).

Das bedeutet, jeder von uns zahlt, auch wenn er keine eigenen Schulden hat tagtäglich über die Miete, Stromrechnung, Konsumgüter, Steuern etc. Zinsen und Zinseszinsen auf Schulden anderer zurück.

Hat ein Haushalt monatliche Ausgaben von 2.000,- Euro bedeutet dies ca. 700,- an monatlichen Zinszahlungen. Damit man "nicht draufzahlt" benötigt man ein Vermögen von ca. 400.000,- (zu 3% verzinst bei 2% Inflation abzüglich Steuern), damit sich das ausgleicht.

Jeder der weniger als 400.000,- zur freien Verfügung hat, arbeitet für die Zinsen anderer - denn Geld arbeitet nicht, sondern du!

Hätten wir also ein System ohne Zinsen, wären sofort alle Produkte um 30-40% billiger (manche, wie die Miete, sogar um ca. 60%), ohne dass es der arbeitenden Bevölkerung weh täte.

20
Jul
2012

Ein Experiment das unsere Welt verändern wird

Machen wir folgendes Gedankenexperiment:

Stell dir vor du sitzt mir gegenüber.
Sag mir eine beliebige Zahl.
Gut, ich gebe diese Zahl jetzt in meinen Computer ein.
Dann sage ich dir, dass du die nächsten 30 Jahre für mich arbeiten wirst.
Waaas? Warum? Niemals!

Doch, ich bin eine Bank :)
Jetzt wird es klarer. Ok, es geht um Geld, du hast gerade einen Kredit aufgenommen. Jetzt ist es ok für dich dafür die nächsten 30 Jahre zu arbeiten.

Warum würdest du für die Bank 30 Jahre arbeiten, weil sie eine Zahl in den Computer eingegeben hat und für mich nicht?
Du könntest jetzt denken, von der Bank bekommst du schließlich eine Gegenleistung.
Aha. Und was ist diese Gegenleistung? Dass sie die Zahl in den Computer eingegeben hat?

Jetzt stell dir vor, dass jeder seine eigene Zahlen in den Computer eingeben kann. Wow!

Es wird uns verändern, es wird unsere Gesellschaft verändern.

Arbeiten wir daran!

19
Jul
2012

Es geht nicht mal um die Rückzahlung der Schulden, sondern um die der Zinsen

Wie verfahren die Situation ist sieht man schön anhand dieser Infografiken: The European Superhighway of Debt

Das sind trucks mit Geldbündeln, die die Schulden der PIIGS-Staaten repräsentieren.
(c)demonocracy.info, PIIGS debt visualisation with money trucks

Wenn man das sieht wird einem sofort klar, dass diese Schulden niemals zurückgezahlt werden können.

Wir sprechen derzeit nicht einmal von der Rückzahlung der Schulden, sondern wir benötigen RETTUNGSPAKETE UM DIE ZINSEN BEZAHLEN ZU KÖNNEN!

18
Jul
2012

Werdet endlich Isländer!

Es gibt bis jetzt ein einziges Land, das die Wirtschaftskrise hinter sich gelassen hat und stärker ist als zuvor: Island.

Wenn man sich den Lösungsweg der Isländer ansieht, versteht man weshalb in den Medien von dieser Erfolgsgeschichte fast nichts zu hören ist.

Die Isländer haben nicht (wie wir) die Banken mit Milliarden gerettet, sondern sie haben einen Schutzschirm über ihre Bürger gespannt. Nochmal weil es so schön ist: sie haben mit ihrem Geld keine maroden Banken weiterfinanziert, sondern sich selbst gerettet. Ja das geht!

Wehgetan hat es allemal, weil es auch Einschnitte bei den hohen Pensionen gab, aber dafür wurden die geringen Pensionen erhöht.

Ah ja und zuvor musste noch eine Kleinigkeit geschehen: das Land stand kurz vor der Revolution und die alte Regierung musste abdanken.

Hier ist die ganze Geschichte. Wär schön wenn es bald einen Film darüber gäbe:
Island – ein Fanal der Hoffnung in Zeiten der Krise

Preis und Wert

Was ist der Wert eines Grundstücks, einer Aktie, eines Goldbarren?

Meiner Meinung nach haben sie gar keinen "inneren" Wert, sondern nur einen Preis. Der Preis wird dadurch bestimmt, was der nächste bereit ist dafür zu zahlen, abhängig davon, wie knapp oder begehrt ein Gut ist. Meistens wird diese Verknappung künstlich herbeigeführt.

Stell dir vor du hast einen Goldbarren und fühlst dich dadurch wirklich reich. Du gehst auf die Straße und siehst plötzlich JEDER hat so einen Goldbarren! Fühlst du dich noch reich? Was würdest du dafür bezahlen? Nichts!

Beim Geld ist es genauso. Du hast plötzlich 1Mio auf dem Konto. Juhu! Aber was ist, wenn das bei allen passiert?

Ist Geld wirklich ein knappes Gut, wie es uns immer weisgemacht wird? NEIN, denn es sind nur Zahlen im Computer und diese sind beliebig vermehrbar.

Guthaben = Schulden

Ohne Schulden auf der einen Seite, gibt es auch keine Guthaben auf der anderen Seite.

Geldvermögen und Schulden in Österreich (cc) Tobias Plettenbacher
(cc) Tobias Plettenbacher

Wenn man also über die Schuldenmacher schimpft, sollte einem klar sein, dass ohne die Schuldenmacher auch kein Sparen möglich wäre.

Das gilt im Kleinen wie im Großen. Exportüberschüsse gibt es nur, wenn sich andere Länder verschulden.

Wachstum ohne neue Schulden

Hat man einmal verstanden, wie unser Geldsystem funktioniert, bekommt man Lachkrämpfe, wenn man von seiten der Politik gleichzeitige Forderungen nach einer SCHULDENBREMSE UND WACHSTUM erfährt.

WACHSTUM KANN ES NUR DURCH NEUE SCHULDEN GEBEN!!
Die Frage ist bloß, WER SICH VERSCHULDET.

Das Ende des Geldspiels und der Beginn der deflationären Depression

Pyramidenspiele sind schön - solange sie funktionieren.

Es ist doch toll, wenn man (zumindest auf dem Papier) immer reicher wird.

Das Problem beginnt, wenn die Gläubiger an der Rückzahlung der Schulden zweifeln und "sehen wollen", dann bricht das Pyramidenspiel zusammen. Die letzten Schuldner erwischt es zuerst!

Wenn man sich verschuldet, sollte einem bewusst sein, dass es nach einem selbst soviele neue andere Schuldner geben muss, damit man seine Zinsen "erwirtschaften" kann.

Wenn die Eintreibung der Schulden beginnt und (durch neue Kredite) nicht mehr ausreichend Geld zur Bedienung der Zinsen geschaffen wird, beginnt sich die negative Spirale zu drehen (Deflation):
  1. Kredite werden fällig gestellt weil die Rückzahlung angezweifelt wird bzw. sie nicht ausreichend besichert sind.
  2. die Kredite können nicht zurückgezahlt werden (ginge nur mit neuen Schulden!)
  3. die als Sicherheiten hinterlegten Pfänder (Immobilien, Aktien, Anleihen, Gold, ...) müssen verkauft werden
  4. durch den Verkauf der Pfänder sinken deren Preise
  5. die Besicherung der restlichen Kredite wird "notleidend" weil die Pfänder im Preis sinken
  6. wer nicht nachbesichern kann muss verkaufen
  7. die Preise der Pfänder sinken weiter und schneller (siehe Immobilienkrise USA seit 2006)
Ein Teufelskreis der schwer zu stoppen ist!

Der Zinseszins - ein Beispiel was exponentielles Wachstum bedeutet

Um sich exponentielles Wachstum vorstellen zu können, hier ein Beispiel von Margrit Kennedy aus ihrem Buch "occupy money":

Was würdest du wählen, wenn man dir folgendes anbieten würde
entweder
A) 10.000 Euro pro Woche für ein Jahr
oder
B) 1 Cent in der ersten Woche und jeweils das Doppelte in der folgenden Woche – also 2 Cent, 4 Cent, 8 Cent, 16 Cent usw. 52 Wochen lang?

Die Variante mit den 10.000 Euro pro Woche ist schnell auszurechnen, das ergibt 520.000 Euro im Jahr.

Für die Rechnung mit dem exponentiellen Wachstum braucht man einen Rechner. Die Summe ergibt:4.503.599.627.370.496, also 4,5 Billiarden (das Wort musste ich erst recherchieren;). Das wären 86,6 Billionen pro Woche und entspricht etwa zwei Drittel des Weltbruttosozialprodukts.


Die Exponentialkurve geht immer irgendwann in die Senkrechte über

Ein kleiner Fehler der schnell wächst wird langsam zur globalen Katastrophe

Wie in "Unser Geldsystem - Ein Pyramidenspiel" beschrieben, bedarf es durch den WINZIGEN FEHLER - die Zinsen werden bei der Geldschöpfung nicht miterschaffen - einer permanenten Neuverschuldung.

Da der Zins (durch den Zinseszins) exponential wächst, wird aus diesem WINZIGEN FEHLER nach einigen Jahrzehnten EINE GLOBALE KATASTROPHE. Da man sich exponentielles Wachstum schwer vorstellen kann, wird es hier anhand eines Beispiels erklärt: Der Zinseszins - ein Beispiel was expoentielles Wachstum bedeutet

D.h. die globale Zinslast bekommt eine Größe, die nicht mehr durch neue Schulden bedient werden kann, oder anders ausgedrückt, es gibt nicht genug neue Schuldner bzw. verpfändbares Eigentum mit dem die neuen Kredite besichert werden könnten.

Es ist halt schwer, wenn auf einer "endlichen" Erdkugel mit beschränkten Ressourcen etwas "unendlich" wachsen soll.

DAS FUNKTIONIERT NICHT!!

Unser Geldsystem - Ein Pyramidenspiel!

Da bei der Gelderschaffung (siehe Wie unser Geldsystem funktioniert) die Zinsen nicht miterschaffen werden, bedarf es einer permanenten Neuverschuldung um diese bedienen zu können.

Ein staatlich legitimiertes PYRAMIDENSPIEL!

Wie diese Spiele im Normalfall enden, sollte jedem bekannt sein.

Wie unser Geldsystem funktioniert

Geld wird von den Banken geschaffen, indem jemand einen Kredit aufnimmt und diesen mit einem Pfand besichert.

Schulden UND Guthaben entstehen.

17
Jul
2012

Warum, wieso, weshalb

Bereits 2006 hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Die Aktien stiegen seit dem 2001er Crash wieder unaufhaltsam in den Himmel, doch ich rechnete jeden Tag mit einem drastischen Einbruch (es war nur so ein Gefühl). Der Einbruch kam dann erst im Herbst 2008. Die Schuldigen dafür waren rasch gefunden: es waren die Lehman Brothers. Die haben die Welt an den Rand des Abgrunds geschickt. Aha.

Es folgten Jahre der Informationssuche und wenn man einmal begonnen hat sich mit dem Thema zu befassen, kommen schnell erhellende Momente, die aber genauso schnell wieder weg sein können.

Hat man einmal die Zusammenhänge erfasst, dann können auch die Medien einem kein "verkehrtes Weltbild" mehr vorgaukeln.

Dies soll mein Beitrag sein, damit die tatsächlichen Ursachen der derzeitigen Schulden-, Wirtschafts- und Gesellschaftskrise erkannt werden und wir gemeinsam an Lösungen arbeiten können.

Das moneygame ist aus. Wir können jetzt Schuldige suchen, unsere Enkel zahlen lassen, Krieg führen ODER uns bewusst werden, dass es nur ein Spiel war UND NEU BEGINNEN.

Doch wenn wir neu beginnen, sollten wir die REGELN ÄNDERN, sonst kommt es nach 50-70 Jahren wieder zu der gleichen Situation.

Das System ändert sich nicht von selbst. Also mach was!
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David Graeber
Schulden


Margrit Kennedy
Occupy Money


Dirk Müller
Cashkurs



Max Otte
Der Crash kommt


Kathrin Hartmann
Ende der Märchenstunde



Stéphane Hessel
Empört Euch!


Stéphane Hessel
Engagiert Euch!


Claude Cueni
Das große Spiel

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