3
Sep
2012

Kapitalismus? Debitismus! Wie unsere Wirtschaft wirklich funktioniert

Derzeit sieht man sehr schön, wie sämtliche "gelernten" Ökonomen und Wirtschaftsnobelpreisträger mit ihrem Latein am Ende sind, wenn es um wirksame Maßnahmen zur Krisenbekämpfung geht (der US Notenbankchef Ben Bernanke spricht z.B. davon notfalls Geld mit dem Helikopter abzuwerfen).

Das Problem ist, dass sie alle ein falsches Weltbild des Wirtschaftens haben, das auf Märkten, Angebot und Nachfrage, Produktivität oder anderen Teilbereichen und Symptomen des Wirtschaftens aufbaut, aber das Geldsystem als gegeben hinnimmt bzw. es einfach ausblendet. In der Mitte der Theorien ist immer ein Loch. Der Zins ist einfach da!

Paul C. Martin, hat bereits 1986 mit "Der Kapitalismus - Ein System das funktioniert" eine Wirtschaftstheorie entwickelt, die die meisten blinden Flecken unsereres Systems erhellt.

Hier kann man den ersten Teil von "Der Kapitalismus - Ein System das funktioniert" downloaden.

Einige Highlights des Autors Paul C. Martin, die den Debitismus auf den Punkt bringen:

"Was ist Kapitalismus? Niemand weiß es.

Alles am Phänomen »Wirtschaft« ist mit diesem Buch enträtselt bzw. lässt sich mit Hilfe dieser neuen Kapitalismus-Theorie, die »Debitismus« heißen soll, enträtseln.

Ein Wirtschaften, in dem alle Produktion vorfinanziert ist und in dem Zeit abläuft: Das ist Kapitalismus. Nichts anderes.

Der Kapitalismus ist in Wahrheit eben kein »Kapitalismus«, sondern ein Kettenbrief-System. Es muss immer weitergehen mit der Schuldenmacherei.

Die Schulden treiben den Kapitalismus vorwärts. Sie geben ihm seine unnachahmliche Dynamik.

Kapitalismus ist etwas, das es gar nicht geben dürfte. Denn jemand, der seine Produktion vorfinanziert hat, kann zwar vom Markt die Kosten seiner Produktion zurück erwarten. Aber niemals die Kosten der Vorfinanzierung selbst und auch niemals die Prämie für das Risiko, dass er sich überhaupt aufs Produzieren eingelassen hat, an dessen Ende - allein durch Zeitablauf - immer und ehern eines wartet: der Bankrott.

Der Sinn der Wirtschaft, das Ziel allen Planens, Rechnens, rastlosen Tätig seins, der Zweck der Maloche schlechthin ist nicht die Güterwelt, nicht der »Bedarf«, nicht der »Konsum«, das »bessere Leben«, und wie die schönen Sprüche aus den Sonntagsreden alle lauten.

Der einzige Sinn des Wirtschaftens ist die Vermeidung des permanent und unerbittlich drohenden Untergangs.

Wir wirtschaften nur, um nicht unterzugehen.
Das ist der Kapitalismus. Denn das ist der Debitismus.
"

TV-Tipp: Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt

Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt
ARTE, Dienstag 4. September 2012 um 20.15 Uhr
Wiederholung am Mittwoch 19. September um 10.25 Uhr
und Donnerstag, 27. September 2012, 02:50

Das verspricht sehr spannend zu werden, hier der Anreißer von ARTE:

Goldman Sachs ist mehr als eine Bank. Sie ist ein unsichtbares Imperium, dessen Vermögen mit 700 Milliarden Euro das Budget des französischen Staates um das Zweifache übersteigt. Sie ist ein Finanzimperium auf der Sonnenseite, das die Welt mit seinen wilden Spekulationen und seiner Profitgier in ein riesiges Kasino verwandelt hat. Mit weltweit einzigartigen Verflechtungen und einem Heer aus 30.000 Bankern konnte Goldman Sachs auch in den letzten fünf Krisenjahren kräftige Gewinne einstreichen, seine Finanzkraft weiter ausbauen, seinen Einfluss auf die Regierungen stärken und sich vonseiten der amerikanischen und europäischen Justiz völlige Straffreiheit zusichern.

Weiters finden sich im Goldman Sachs Finanzsupermarkt viele Hintergrundinformationen und Links, wie z.B. die Verflechtung von Goldman Sachs mit Regierungsorganisationen und Konzernen: http://news.muckety.com/2008/10/10/goldman-sachs-alums-oversee-financial-institutions-around-world/5681, oder wie Goldman Sachs den Griechen bei der Bilanzfälschung half und heute noch griechische Mautgebühren und Flughafensteuern kassiert. Unbedingt die Zusatzvideos ansehen, es ist unglaublich!

Und wer schlechtes denkt, weil Mario Draghi, der jetzige Chef der europäischen Zentralbank, früher Vizepräsident von Goldman Sachs in London war, dem ist auch nicht zu helfen ...
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