18
Jul
2012

Werdet endlich Isländer!

Es gibt bis jetzt ein einziges Land, das die Wirtschaftskrise hinter sich gelassen hat und stärker ist als zuvor: Island.

Wenn man sich den Lösungsweg der Isländer ansieht, versteht man weshalb in den Medien von dieser Erfolgsgeschichte fast nichts zu hören ist.

Die Isländer haben nicht (wie wir) die Banken mit Milliarden gerettet, sondern sie haben einen Schutzschirm über ihre Bürger gespannt. Nochmal weil es so schön ist: sie haben mit ihrem Geld keine maroden Banken weiterfinanziert, sondern sich selbst gerettet. Ja das geht!

Wehgetan hat es allemal, weil es auch Einschnitte bei den hohen Pensionen gab, aber dafür wurden die geringen Pensionen erhöht.

Ah ja und zuvor musste noch eine Kleinigkeit geschehen: das Land stand kurz vor der Revolution und die alte Regierung musste abdanken.

Hier ist die ganze Geschichte. Wär schön wenn es bald einen Film darüber gäbe:
Island – ein Fanal der Hoffnung in Zeiten der Krise

Preis und Wert

Was ist der Wert eines Grundstücks, einer Aktie, eines Goldbarren?

Meiner Meinung nach haben sie gar keinen "inneren" Wert, sondern nur einen Preis. Der Preis wird dadurch bestimmt, was der nächste bereit ist dafür zu zahlen, abhängig davon, wie knapp oder begehrt ein Gut ist. Meistens wird diese Verknappung künstlich herbeigeführt.

Stell dir vor du hast einen Goldbarren und fühlst dich dadurch wirklich reich. Du gehst auf die Straße und siehst plötzlich JEDER hat so einen Goldbarren! Fühlst du dich noch reich? Was würdest du dafür bezahlen? Nichts!

Beim Geld ist es genauso. Du hast plötzlich 1Mio auf dem Konto. Juhu! Aber was ist, wenn das bei allen passiert?

Ist Geld wirklich ein knappes Gut, wie es uns immer weisgemacht wird? NEIN, denn es sind nur Zahlen im Computer und diese sind beliebig vermehrbar.

Guthaben = Schulden

Ohne Schulden auf der einen Seite, gibt es auch keine Guthaben auf der anderen Seite.

Geldvermögen und Schulden in Österreich (cc) Tobias Plettenbacher
(cc) Tobias Plettenbacher

Wenn man also über die Schuldenmacher schimpft, sollte einem klar sein, dass ohne die Schuldenmacher auch kein Sparen möglich wäre.

Das gilt im Kleinen wie im Großen. Exportüberschüsse gibt es nur, wenn sich andere Länder verschulden.

Wachstum ohne neue Schulden

Hat man einmal verstanden, wie unser Geldsystem funktioniert, bekommt man Lachkrämpfe, wenn man von seiten der Politik gleichzeitige Forderungen nach einer SCHULDENBREMSE UND WACHSTUM erfährt.

WACHSTUM KANN ES NUR DURCH NEUE SCHULDEN GEBEN!!
Die Frage ist bloß, WER SICH VERSCHULDET.

Das Ende des Geldspiels und der Beginn der deflationären Depression

Pyramidenspiele sind schön - solange sie funktionieren.

Es ist doch toll, wenn man (zumindest auf dem Papier) immer reicher wird.

Das Problem beginnt, wenn die Gläubiger an der Rückzahlung der Schulden zweifeln und "sehen wollen", dann bricht das Pyramidenspiel zusammen. Die letzten Schuldner erwischt es zuerst!

Wenn man sich verschuldet, sollte einem bewusst sein, dass es nach einem selbst soviele neue andere Schuldner geben muss, damit man seine Zinsen "erwirtschaften" kann.

Wenn die Eintreibung der Schulden beginnt und (durch neue Kredite) nicht mehr ausreichend Geld zur Bedienung der Zinsen geschaffen wird, beginnt sich die negative Spirale zu drehen (Deflation):
  1. Kredite werden fällig gestellt weil die Rückzahlung angezweifelt wird bzw. sie nicht ausreichend besichert sind.
  2. die Kredite können nicht zurückgezahlt werden (ginge nur mit neuen Schulden!)
  3. die als Sicherheiten hinterlegten Pfänder (Immobilien, Aktien, Anleihen, Gold, ...) müssen verkauft werden
  4. durch den Verkauf der Pfänder sinken deren Preise
  5. die Besicherung der restlichen Kredite wird "notleidend" weil die Pfänder im Preis sinken
  6. wer nicht nachbesichern kann muss verkaufen
  7. die Preise der Pfänder sinken weiter und schneller (siehe Immobilienkrise USA seit 2006)
Ein Teufelskreis der schwer zu stoppen ist!

Der Zinseszins - ein Beispiel was exponentielles Wachstum bedeutet

Um sich exponentielles Wachstum vorstellen zu können, hier ein Beispiel von Margrit Kennedy aus ihrem Buch "occupy money":

Was würdest du wählen, wenn man dir folgendes anbieten würde
entweder
A) 10.000 Euro pro Woche für ein Jahr
oder
B) 1 Cent in der ersten Woche und jeweils das Doppelte in der folgenden Woche – also 2 Cent, 4 Cent, 8 Cent, 16 Cent usw. 52 Wochen lang?

Die Variante mit den 10.000 Euro pro Woche ist schnell auszurechnen, das ergibt 520.000 Euro im Jahr.

Für die Rechnung mit dem exponentiellen Wachstum braucht man einen Rechner. Die Summe ergibt:4.503.599.627.370.496, also 4,5 Billiarden (das Wort musste ich erst recherchieren;). Das wären 86,6 Billionen pro Woche und entspricht etwa zwei Drittel des Weltbruttosozialprodukts.


Die Exponentialkurve geht immer irgendwann in die Senkrechte über

Ein kleiner Fehler der schnell wächst wird langsam zur globalen Katastrophe

Wie in "Unser Geldsystem - Ein Pyramidenspiel" beschrieben, bedarf es durch den WINZIGEN FEHLER - die Zinsen werden bei der Geldschöpfung nicht miterschaffen - einer permanenten Neuverschuldung.

Da der Zins (durch den Zinseszins) exponential wächst, wird aus diesem WINZIGEN FEHLER nach einigen Jahrzehnten EINE GLOBALE KATASTROPHE. Da man sich exponentielles Wachstum schwer vorstellen kann, wird es hier anhand eines Beispiels erklärt: Der Zinseszins - ein Beispiel was expoentielles Wachstum bedeutet

D.h. die globale Zinslast bekommt eine Größe, die nicht mehr durch neue Schulden bedient werden kann, oder anders ausgedrückt, es gibt nicht genug neue Schuldner bzw. verpfändbares Eigentum mit dem die neuen Kredite besichert werden könnten.

Es ist halt schwer, wenn auf einer "endlichen" Erdkugel mit beschränkten Ressourcen etwas "unendlich" wachsen soll.

DAS FUNKTIONIERT NICHT!!

Unser Geldsystem - Ein Pyramidenspiel!

Da bei der Gelderschaffung (siehe Wie unser Geldsystem funktioniert) die Zinsen nicht miterschaffen werden, bedarf es einer permanenten Neuverschuldung um diese bedienen zu können.

Ein staatlich legitimiertes PYRAMIDENSPIEL!

Wie diese Spiele im Normalfall enden, sollte jedem bekannt sein.

Wie unser Geldsystem funktioniert

Geld wird von den Banken geschaffen, indem jemand einen Kredit aufnimmt und diesen mit einem Pfand besichert.

Schulden UND Guthaben entstehen.
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